Was macht unseren Verein besonders?

Vereine sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und für viele Menschen ein Anlaufpunkt, um sich mit Freunden zu treffen und dem persönlichen Hobby nachzugehen. Sie stellen im immer stressigeren Alltag eine Möglichkeit dar, diesem zu entfliehen. Unser Verein hat einmalige Mitglieder und eine lange Geschichte, die den Verein zu etwas Besonderem machen. Niederbrechen ist ein kleines Dorf im Landkreis Limburg-Weilburg im Westen von Hessen mit knapp 4.000 Einwohnern. Hier ansässig ist der FC Alemannia Niederbrechen (kurz FCA). 1911 gegründet, ist der FCA Niederbrechen ein reiner Fußballverein und weißt aktuell 525 Mitglieder auf. Als einziger alleinstehender Verein im Landkreis können wir im Seniorenspielbetrieb drei Seniorenmannschaften ins Rennen schicken. Alle drei Mannschaften spielen in Konkurrenz, unsere erste Mannschaft in der Kreisoberliga, unser „Zwote“ in der B-Klasse und die dritte Mannschaft in der C-Klasse. Bei der Mannschaftsstruktur ist es besonders erwähnenswert, dass alle aktiven Spieler die Jugend des Vereins durchlaufen haben und komplett unentgeltlich sich jeden Sonntag für den Verein sprichwörtlich den „Allerwertesten“ aufreißen. Grundlage hierfür ist die exzellente Jugendarbeit im Verein. Mit insgesamt 16 Jugendmannschaften und über 100 Junioren und Juniorinnen weist der FCA nicht nur eine große Jugendabteilung auf, sondern ist auch eine der ersten Anlaufstellen für alle Kinder und Jugendliche im Dorf, um einem sportlichen Hobby nachzugehen und soziale Kontakte mit Freunden zu pflegen. Denn neben dem sportlichen Wettbewerb steht natürlich der Spaß klar im Vordergrund.
Doch nicht nur bei den ganz Kleinen steht der FCA Niederbrechen für Spaß am Sport und Freude an der Gemeinschaft, sondern auch bei den etwas betagteren Herren des Dorfes. So stellt die Alemannia mit rund 60 Alten Herren eine der größten Abteilungen dieser Art im gesamten Landkreis. Und auch hier steht neben all dem sportlichen Erfolg ganz klar das große Ganze im Fokus. So fördern zahlreich stattfindende Mannschaftsaktivitäten wie Wanderungen im Kreis und Tagesausflüge durch ganz Deutschland das Teamgefüge und sorgen für eine allzeit gute Stimmung der Alten Herren Truppe.

Ein weiteres FCA-Highlight stellt ohne Zweifel die Wandergruppe des Vereins dar. Die Wandergruppe besteht aus ca. 10 Herren über 60 Jahre, welche seit jeher mit dem FCA Niederbrechen verbunden sind – echten FCA-Urgesteine. Seit vielen Jahren geht es für die Rentnertruppe, die auch gerne junge Wanderlustige in ihre Truppe aufnimmt, einmal im Jahr ab in die Alpen. Wie der Name schon vermuten lässt, wird vor Ort der ein oder andere Berg erklommen und dort die beste Alm gekürt. Mit ihren Reisen hat die Wandergruppe zudem dafür gesorgt, dass der FCA Niederbrechen auch im Alpenraum eine gewisse Bekanntheit erlangt hat. Dorthin verschlägt es auch die Skifahrer des Vereins. Seit 1994 findet alljährlich am Jahresanfang ein solcher Ausflug mit mehr als 50 Teilnehmern statt.

Wie in jedem Verein sind es auch beim FCA Niederbrechen die Menschen und Aktivitäten, die ihn am Leben halten und zu etwas Besonderem machen. Um zu zeigen, welchen Stellenwert der FCA Niederbrechen bei seinen Vereinsmitgliedern einnimmt und zu verdeutlichen, wie diese sich wiederum für den Verein aufopfern, sollen im Folgenden zwei dieser, im Verein liebevoll „Legenden“ genannten, Menschen näher vorgestellt werden.

Den Anfang macht Walter, 65 Jahre alt. Walter ist schon in FCA-Windeln gewickelt worden und hat das schwarz-weiße Gen von Geburt an eingeimpft bekommen. Er ist die gute Seele des Vereins. Wann immer man das Vereinsheim am Mittelweg betritt, ist Walter vor Ort und sorgt dafür, dass der Laden läuft. Aber Walter ist nicht nur der Mann, den man anruft, wenn es irgendwelche Probleme rund um die Sportanlage gibt, sondern er verfolgt auch leidenschaftlich wie kaum ein Zweiter jede Partie der Seniorenabteilung des Vereins. Und wenn er mal ein Auswärtsspiel nicht vor Ort verfolgen kann, dann nur, weil es im Vereinsheim mal wieder etwas zu tun gibt.

Dann wäre da noch Stephan, 31 Jahre alt. Stephan ist Kapitän der ersten Mannschaft der Alemannen und kommt gebürtig aus einem Nachbarort von Niederbrechen. Seit der B-Jugend schnürt er jedoch die Fußballschuhe für den FCA. Heute wohnt Stephan zwar berufsbedingt in Darmstadt, was ihn jedoch nicht davon abhält, drei bis viermal die Woche die 75 Kilometer in den schönen Goldenen Grund zurücklegen – Stephan lebt voll und ganz für die Mannschaft und den Verein. Wie es sich für einen echten Kapitän gehört, verpasst er keine Trainingseinheit, kein Spiel und natürlich auch keine Vereinsfeier. Selbst wenn der immer älter werdende Körper mal weh tut, Stephan steht auf dem Platz und zieht mit seinen emotionalen Ansprachen vor jeder Partie die komplette Mannschaft mit.

Neben diesen zwei besonderen Persönlichkeiten, gibt es noch unzählige weitere „Legenden“, die Tag für Tag den FCA lieben und leben und damit den Fortbestand des Vereins ermöglichen. Dank solcher Menschen entstehen beim FCA Niederbrechen über die Jahre hinweg Anekdoten, die weit über eine Spielergeneration hinausgehen. Unvergessen ist heute noch die Feier nach dem Aufstieg 2016 in die Kreisoberliga, als sich der ganze Verein in die Spielerkabine drängte und Funktionäre, Sponsoren und treue Fans zusammen mit der Mannschaft in der Kabine feierten. Ebenso wird noch gerne von den „guten alten Zeiten“ des Vereins geschwärmt, in denen vor über 1.000 Zuschauern in der Oberliga Erfolge gefeiert werden konnten.